Unternehmen in Baden-Württemberg erwirtschaften 1,2 Billionen Euro
Im Jahr 2018 konnte die Wirtschaft in Baden-Württemberg ihre Umsätze weiter steigern. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes erwirtschafteten etwa 452.000 Unternehmen und Einrichtungen im Südwesten gemäß ihrer Umsatzsteuer-Voranmeldung mit ihren Lieferungen und Leistungen 1,2 Billionen EUR (ohne Umsatzsteuer) und steigerten ihre Umsätze damit um knapp 4 %.
Noch stärker stiegen die umsatzsteuerpflichtigen Einfuhren dieser Unternehmen aus den Mitgliedsstaaten der EU (innergemeinschaftliche Erwerbe), die mit 125,5 Milliarden (Mrd.) EUR um 5 % zulegten. Es hatten knapp 14 % aller Unternehmen in Deutschland mit Pflicht zur Umsatzsteuervoranmeldung ihren Sitz in Baden-Württemberg. Deren Anteil an den Umsätzen in Deutschland lag bei 17,5 %.
Die von den Unternehmen in Baden-Württemberg geleistete Umsatzsteuervorauszahlung lag bei 18,0 Mrd. EUR und ging damit gegenüber dem Vorjahr entgegen der bundesweiten Entwicklung um 2,5 % zurück. Hauptsächlicher Grund waren merklich gestiegene Vorsteuererstattungen an Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes.
2018 meldeten 107 Unternehmen bei den Finanzämtern einen Umsatz von mehr als 1 Milliarde Euro an. Diese »Umsatzmilliardäre« erbrachten Lieferungen und Leistungen in Höhe von 413,6 Mrd. EUR und erwirtschafteten damit mehr als ein Drittel (35,6 %) der Gesamtumsätze in Baden-Württemberg. Dagegen erwirtschafteten knapp 392.000 Unternehmen (86,6 %) einen Umsatz von weniger als einer Million EUR. Deren Anteil an den Gesamtumsätzen lag mit 72,4 Mrd. EUR bei 6,2 %. Darunter waren auch etwa 21.700 Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 17.500 und 22.000 EUR. Da die Schwelle zur Umsatzsteuerpflicht ab dem Jahr 2020 auf 22.000 EUR (gemessen am Umsatz des Vorjahres) angehoben wurde, wäre gegebenenfalls für einen Großteil dieser Unternehmen eine Befreiung möglich. Mit 427,7 Mill. EUR erwirtschafteten diese Unternehmen beachtliche Erlöse, trugen aber nur in geringem Umfang zu den Gesamtumsätzen in Baden-Württemberg bei.
Die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes erwirtschafteten mit 482,3 Mrd.
EUR den höchsten Anteil der Umsätze in Baden-Württemberg (41,5 %). Danach folgten die mit etwa 80.600 Steuerpflichtigen zahlenmäßig am stärksten vertretenen Unternehmen des Handels (einschl. Kfz.-Werkstätten) mit 404,0 Mrd. EUR. Diese führten mit 5,8 Mrd. EUR den höchsten Anteil an den Umsatzsteuervorauszahlungen ab. Gemessen an den angemeldeten Umsätzen an dritter Stelle standen die etwa 46.000 Unternehmen des Baugewerbes (46,3 Mrd. EUR)
Erwartungsgemäß erlösten die Kapitalgesellschaften mit 572,7 Mrd. EUR den höchsten Anteil an den Gesamtumsätzen im Südwesten (49,3 %), gefolgt von den Personengesellschaften mit 335,5 Mrd. EUR (28,9 %). Einzelunternehmen sowie andere Rechtsformen vereinigten insgesamt 253,6 Mrd. EUR (21,8 %) der Erlöse auf sich.